OB Kandidat Roth bei der Tafel
20.09.2018
Nachdem es mir wegen Bürgermeisterpflichten in Tuningen leider nicht möglich war, die Tafel an ihrem Sommerfest zu besuchen, nahm ich mir einen Vormittag frei, um diese Einrichtung kennen zu lernen.
Dabei besuchte ich den Teil der Tafel, der üblicherweise nicht in der Öffentlichkeit steht, nämlich die Warenannahme und Aufbereitung im Zentrallager für fünf Tafelläden im Kreis. Dort griff ich herzhaft mit zu, um so ein echtes Empfinden dafür zu bekommen, was die Ehrenamtlichen und zum Teil auch Kräfte, die von den Jobcentern geschickt werden, bei der Tafel alles leisten. Neben der Kontrolle von Salat und Verpacken von sonstigen Lebensmitteln konnte ihn Helgina Zimmermann, die Vorsitzende des Vereins „Mach mit“ als Träger der Tafel, ausführlich über die Ziele und Organisation dieser sozialen Einrichtung informieren. Statt darüber zu lamentieren, dass es Armut in so einem reichen Land wie Deutschland eigentlich nicht geben dürfte und die Versorgung von betroffenen armen Menschen Sache des Staates wäre, hilft man hier ganz praktisch. Noch gute Lebensmittel, die aber bei den Supermärkten weggeworfen würden, werden von Mitarbeitern der Tafel im gesamten Kreis eingesammelt, ansehnlich aufbereitet, und für 10 bis 30 % der ursprünglichen Kosten an Berechtigte mit Nachweis der Bedürftigkeit verkauft. Der Kreis der Berechtigten setzt sich zusammen aus Alleinerziehenden, Flüchtlingen, Menschen in Altersarmut oder sonst in Armut geratenen. Es dürfen nach den Statuten der Tafelläden keine Waren hinzu gekauft werden. Andererseits müssen die Läden die Kosten für Miete, Energie, KFZ und Entsorgung selbst tragen.
Ich bin verwundert, dass ein so engagierter Verein keine öffentlichen Zuschüsse bekommt. „Spätestens im nächsten Jahr, wenn der Verein 20 Jahre alt wird, sollte man darüber mal sprechen“. „Es sollte das Ziel von allen Verantwortlichen im Lande sein, solche Einrichtungen wie die Tafeln überflüssig zu machen.“